Familienalltag mit Schulkindern ohne Unterstützung? Wie das Tabu Eltern in die Erschöpfung treibt

Überforderte Mutter sitzt am Tisch mit den Händen vor dem Gesicht und um sich To-Do-Listen, Laptop und kalter Kaffee

Tabuthema Unterstützung im Familienalltag: Wie gesellschaftliche Erwartungen Eltern erschöpfen

Warum holen sich Eltern oft keine Hilfe – obwohl sie sie so dringend bräuchten?

Als Beraterin für Familien mit Schulkindern mache ich immer wieder dieselbe Erfahrung: Viele Eltern holen sich erst dann Hilfe, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Und das, obwohl sie stark belastet sind. Auf den ersten Blick scheint im Familienalltag alles gut zu laufen. Die Noten der Kinder sind in Ordnung und es gibt keine akuten Probleme – zumindest keine offensichtlichen.

Doch gute Noten sind nicht alles. Es gibt so viele Fragen, die sich Eltern im Laufe der Schulzeit ihrer Kinder stellen:

Fragezeichen auf rotem Hintergrund
  • Wie kann das zu Hause klappen, ohne dass wir uns ständig in die Haare kriegen?
  • Was kann ich tun, um bei den Hausaufgaben nicht immer daneben sitzen zu müssen?
  • Wie kann ich meinem Kind beim Lernen helfen, ohne dass es jedes Mal im Streit endet?

"Da müssen alle Eltern durch." Ist das so?

Die meisten Eltern kennen diese Fragen nur zu gut. Sie fühlen sich verantwortlich für den schulischen Erfolg ihrer Kinder – und das ist auch in Ordnung. Oft finden Familien ihren eigenen Weg, um die Anforderungen der Schule einigermaßen reibungslos zu bewältigen. Doch gerade wenn es um Selbstständigkeit geht, platzt bei vielen Kindern der Knoten nicht von selbst. Da zeigt sich in der Grundschule bei den Hausaufgaben oder bei Kindern in der fünften und sechsten Klasse beim eigenständigen Lernen.

Die Eltern stehen dann vor der Frage: Wie kann ich unterstützen, ohne ständig dabeizusitzen oder immer wieder erinnern und antreiben zu müssen? Schwierig! Irgendwann akzeptiert man es einfach: „Das gehört halt dazu, wenn man ein Schulkind hat. Da müssen alle Eltern durch.“ Genau das führt dazu, dass sich das tägliche Drama über Jahre hinweg in die Familie einschleicht. Ein genauer Blick zeigt: Viele Eltern sind überfordert, erschöpft und haben kaum noch Zeit für die Dinge, die ihnen wirklich wichtig sind.

Der Schein trügt: Eltern ignorieren oft den eigenen Stress

Eine meiner Mamas sagte mir mal: „Ich verstehe nicht, warum es nicht normaler ist, sich wie bei dir Hilfe zu holen.“ In so vielen Bereichen unseres Lebens holen wir uns ganz selbstverständlich Unterstützung: Brauchen wir Rat zu Finanzen, gehen wir zum Steuerberater. Ist das Auto kaputt, bringen wir es in die Werkstatt.

Doch sobald es um den Alltag zu Hause mit Schulkindern geht, scheint es, als hätten Eltern das Gefühl, alles allein schaffen zu müssen. Schlimmer noch: Darüber zu reden, ist ein Tabu. Die Mama erzählte mir auch, dass sie auf taube Ohren stößt, wenn sie anderen Eltern davon berichtet, wie entspannt es zu Hause geworden ist, seit sie sich bei mir Unterstützung geholt hat. Das wollen viele Eltern gar nicht hören.

Stattdessen tragen sie die Last so lange, bis sie nicht mehr können. Der Gedanke an Hilfe wird oft erst dann überhaupt erwogen.
 
Warum tun sich Eltern so schwer damit, frühzeitig Unterstützung zu suchen?

Hilfe holen? Darüber redet man nicht!

Eine andere Mama berichtete mir: „Ich rede kaum mit anderen Eltern darüber, dass ich mir jetzt Hilfe geholt habe und dass ich so begeistert von der Zusammenarbeit mit dir bin.“ Sie meinte, es würde sich oft so anfühlen, als sei es ein Zeichen von Schwäche, wenn man sich Unterstützung für den Familienalltag organisiert. 

Dabei erleben wir in anderen Bereichen unseres Lebens doch das Gegenteil: Niemand würde auf die Idee kommen, sich bei komplexen Steuerfragen allein durchzubeißen oder sich gar dafür zu schämen, das nicht allein hinzubekommen. Warum also sollte es für das Familienleben anders sein?

Dieses Gefühl, über die eigene Situation nicht offen sprechen zu können, verstärkt die Hemmschwelle natürlich zusätzlich. Es entsteht der Eindruck, als gute Eltern müsse man die Erziehung der Kinder und die damit verbundenen Herausforderungen ganz allein schaffen. Dabei wäre es so viel einfacher, sich in schwierigen Momenten jemanden an die Seite zu holen.

Eine weitere Mama erzählte mir kürzlich, dass sie schon oft versucht hat, anderen Eltern von der positiven Erfahrung mit mir zu berichten. Aber auch sie stößt bei vielen auf taube Ohren. Die Belastung ist offensichtlich, und doch ziehen Eltern erst gar nicht in Erwägung, sich Unterstützung zu holen – selbst dann nicht, wenn diese sogar kostenfrei ist.

Diese Haltung ist weit verbreitet und macht es Müttern und Vätern oft umso schwieriger, den ersten Schritt zu gehen. Doch für die Eltern, die sich entschließen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, lohnt es sich! Eine meiner Kundinnen schätzt an unserer Zusammenarbeit besonders, dass sie jetzt weiß, wo sie sich hinwenden kann, wenn es Probleme gibt. „Es gibt mir Sicherheit, zu wissen, dass ich jemanden habe, den ich fragen kann“, sagte sie. „Bei dir kann ich mich schlaufragen.“

Sich Unterstützung zu suchen ist kein Zeichen von Schwäche

Das Gegenteil ist der Fall: Es zeugt von Weitsicht und Stärke, sich Hilfe zu holen. Genau wie beim Steuerberater, dem Handwerker oder Arzt. Warum sollten wir in den Bereichen, die uns am meisten am Herzen liegen – nämlich unsere Kinder – nicht genauso handeln?

Unterstützung im Familienalltag zu haben bedeutet nicht, dass man als Eltern versagt hat. Es zeigt, dass man klug genug ist, sich die Hilfe zu suchen, die das Familienleben leichter macht. Besonders in stressigen Zeiten ist es so viel wert, jemanden zu haben, den man um Rat fragen kann und der einen begleitet.

Fazit: Es ist okay, Hilfe anzunehmen

Wenn du als Elternteil das Gefühl hast, an deine Grenzen zu stoßen, ist es völlig in Ordnung, sich Hilfe zu holen. Scham ist hier kein guter Berater! Niemand verteilt am Abiball deines Kindes Medaillen dafür, dass du alles alleine bewältigt hast. Aber es gibt über die Jahre etwas viel Wertvolleres: Erleichterung und Unterstützung, die dein Leben und das deiner Familie entspannter machen.

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